Von Erwin Meroth
Jeder, der sich mit Pferden beschäftigt, sollte sich immer und immer wieder fragen: Wie kann ich das Pferdemaul schützen?
Denn es werden dem Pferd so viele "Hilfen" - gewollt oder ungewollt - vermittelt, dass Pferdemaul, Gaumen, Zunge und Kiefer ständig in Gefahr sind, Schaden zu nehmen.
Eine Reitweise, die das Pferd zum Gehorsam zwingt, ist eine brutale Vergewaltigung des Pferdemauls. Viele schmerzhafte Maulprobleme würden nicht auftreten, wenn die Zügelhilfen des Reiters korrekt eingesetzt würden.
Kein anderes Tier auf der Erde bietet dem Menschen im Sport, zur Fortbewegung und zur gezielten Arbeitsleistung so viel wie das Pferd. Deshalb sollten wir das Pferdemaul nicht mit Zwang und Gewalt belasten, sondern r e i t e n l e r n e n. Je geschulter der Reiter, desto sanfter die Zügelhilfen!
Niemals sollte ein Kampf zwischen Pferdemaul und Reiterhand entstehen, sondern immer Harmonie angestrebt werden. Nur so kann eine Verständigung zustande kommen - ohne Belastung für den Kameraden Pferd. Es kann nicht im Sinne des Reiters sein, sich des Pferdes zu bedienen mit dem Ziel, sich selbst zu verwirklichen. Dem guten Reiter wird es immer am Herzen liegen, sein Pferd ohne Schmerzen sicher zu führen. Das Pferd wird es seinem Reiter durch freudige Mitarbeit danken.
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